[:de]Nach Westen[:en]Nach Westen – going west[:]

[:de]Von nützlichen und nicht ganz so nützlichen Dingen[:en]From baggage and stuff[:]

[:de]Inzwischen bin ich jetzt schon seit gut sechs Wochen – die sich eher anfühlen wie drei Monate – unterwegs. Ich hab schon so ziemlich alle Klimazonen erlebt, war in Großstädten, Bergen und an Stränden. Ich hab mit zig Leuten in Dorms geschlafen, war Couchsurfen auf Klapp-Sofas und mit eigenem Zimmer. Sechs Flüge hinter mir, viele Stunden in Bussen verbracht und mehrere Tausend Kilometer und kleinen und noch kleineren Mietwägen zurückgelegt. Ständig packe ich meine beiden Rucksäcke mehr oder weniger vollständig aus, nur um spätestens zwei oder drei Tage später wieder alles reinzustopfen.

Da stellt sich die Frage: Brauche ich wirklich alles, was ich zuhause alles so schön ordentlich ausbreitet und zusammengerollt habe? Passt alles jeden Tag wieder rein? Was fehlt mir?

Zunächst mal: Ja, ich habe schon alles, was ich an Klamotten dabei habe, schon mindestens ein Mal angehabt. Einige Dinge aber eben auch nur ein Mal – und damit eigentlich zu selten. Andere Dinge benutze ich dagegen ständig. So stellt sich meine super leichte und dabei trotzdem immer warme Kunstfaserjacke als genauso genial heraus wie eine nicht gerade günstige Reisehose (beide übrigens von Arcteryx – ohne dass ich hier Werbung machen will). Auch das Merino T-Shirt war sicherlich nicht das letzte, das ich tragen werde. Warum, dazu gleich mehr. Ein weiterer Glücksgriff war sicherlich meine Kamera – wie ihr an ein paar Bildern vielleicht schon sehen konntet 🙂 Bisher für mich ein super Kompromiss aus kleiner Cam und trotzdem sehr guten Bildern. Ich würde nie eine riesige Spiegelreflex mit mir rum tragen wollen – obwohl es genug Backpacker gibt, die das machen. Auch auf meiner Topliste stehen Ohrstöpsel (eigentlich eh klar, wenn man in Hostels geht) und die Schlafmaske. Ich hatte bisher glaube ich nur ein einziges Hostelzimmer, in dem es nicht ab Sonnenaufgang taghell war.

Zurück zu den T-Shirts und damit zu Dingen, auf die ich bisher hätte verzichten können: Beim Wandern zuhause oder in den Alpen bin ich zwar auch ein großer Fan von Funktionsshirts, aber beim Backpacken sind die einfach nur unpraktisch. Man will (oder kann auch) einfach nicht jeden Tag waschen. Ohne dem kann man die Shirts aber eben auch immer nur einen Tag tragen. Daher hatte ich die beiden Shirts wohl beide nur ein oder zwei Mal an. Bei Merinowolle, oder auch ganz normaler Baumwolle, merkt man es selbst – und auch andere(…) – hingegen nicht sofort, wenn man schon den dritten Tag im selben Teil rumläuft. Gerade hier auf Hawaii, wo sowieso jeder dauerhaft schwitzt, ein nicht zu vernachlässigender Faktor 🙂 Ebenfalls nur ein Mal ausgeführt hab ich bisher meine Wanderstiefel. Wie jetzt?? Ja richtig, denn das allermeiste, was rund um die Welt als mehrstündiger “Hike” (Wanderung) bezeichnet wird, sind vergleichsweise eher längere Spaziergänge. Und da fühlen sich meine normalen Schuhe genauso wohl wie bei stundenlangen Touren durch Großstädte. Aber Neuseeland kommt ja erst noch, von daher bin ich zuversichtlich, dass die Treter noch zum Einsatz kommen werden 😉

Wirklich gefehlt hat mir dagegen aber auch noch nichts. Ein billiges T-Shirt (aus Baumwolle) hab ich mir noch geleistet (siehe oben warum…). Zu nennen wäre höchstens, dass meine Telefonwohl irgendwie nicht so der Hit war. Wenn man sein iPhone nicht mitnehmen will, muss man halt mit billiger Chinaware leben, hmpf. Und ohne dass ich bald mal ein paar Steine in die Reparatur des Wackelkontakt-Steckers investiere, wird das Teil den Trip wohl auch nicht überleben… Und wenn man sich die überwiegende Mehrzahl der Touristen so anschaut, scheinen iPhones – auch unter Backpackern – Die Reise-Telefone zu sein.

Letzte Frage: Hat sich das Zip-Einrollen bewährt und zieh ich es auch immer noch durch? Ja auf jeden Fall! Die Platzersparnis leidet zwar inzwischen etwas, da die meisten der Beutel nicht mehr dicht sind. Aber das wirklich übersichtliche Ein- und Auspacken hat mir schon mehr als einen respektvollen Kommentar eingebracht 😀 Gerade mein großer Rucksack ist zwar vielleicht nicht mehr ganz so kompakt wie noch am Anfang, aber da er ja damals noch nicht ganz voll war, hatte ich bisher noch nie Probleme wieder alles reinzubekommen.

Wie erwartet, ist es immer etwas nervig, wenn ich mein gesamtes Gepäck von A nach B tragen muss. Aber hier war bisher eine halbe Stunde Fußmarsch quer durch Revelstoke noch das Maximum – und das trainiert ja schließlich alles 🙂

 

PS: Ein weiteres sehr nützliches “Utensil” ist übrigens das Plastik-Nutella-Glas, das ich mir irgendwo in Kanada zugelegt habe und das jetzt langsam doch zur Neige geht 🙂 Es gibt doch leider immer wieder Hostels ohne oder mit nur sehr bescheidenem Frühstück. Da hilft ein Stück Heimat immer wieder weiter![:en]By now I’m already for about 6 weeks on the go – though it feels more like 3 months with all the things I have experienced so far! I went through most of the world’s climate zones, been to big cites, mountains and beaches. I slept with dozens of people in dorm rooms, went couch surfing on actual couches and in private rooms. Six flights behind me, as well as many hours on the bus and thousands of kilometers in small and even smaller rental cars. I am constantly packing and re-packing most of the contents of my two backpacks – just to cram everything back in a day or two later.

That poses the question: Do I really use all the stuff I am carrying around? Am I still sticking to my rolling-zip-lock way? What do I miss?

First of all: Yes, I have worn all the cloths at least once! But some of them just once – thus I could have probably survived without them. Some items on the other hand, I am using or wearing practically every day. My micro-fabric super light jacket or my fast drying and still wind-proof pants and some of those. Yes, even on Hawaii I have worn both yet. Also the Merino wool shirt was for sure not the last one I will have bought. Later more on to why exactly. Another perfect deal was – as you could have probably already seen – my camera. For me it’s the perfect compromise of a small size and still really good pictures. I never would want to carry around a big DSLR – though there are quite a few backpackers doing that. Also on my top list are my ear plugs (though they are a must anyway if you going to stay in hostels), as well as the sleeping mask. So far there was probably only one hostel room which was not brightly lit up at sunrise.

Back to the t-shirts and hence to items I could have spared so far: When hiking back home or in the Alps, I am a big fan of micro-fabric shirts. Light weight and fast drying. But for backpacking those are just not practical! You don’t want to (or just as often cannot) wash every day. But without doing so, you cannot go anyway near them the next day. Merino wool – or just plain cotton – on the other hand and quite tolerant even on the third day. Especially here on Hawaii where everyone is constantly sweating an important factor 🙂 Another item I only used once are my big hiking boots. What, me and not wearing hiking boots? Well yes, since what around the world is commonly called a “hike” are mostly just extended walks in my eyes 😀 And for those my normal shoes are just as perfect as for wandering around any big city. But NZ is still coming, so I still expect to put the boots to their use!

So what did I miss so far? Nothing really! I just bought another cheap t-shirt (cotton – see above). The decision to not bring my iPhone was a bummer, though. If you buy a cheap plastic-phone, well, that’s just what you get… So now I should probably try to find some repair shop, otherwise this phone might not do the RTW trip in the end.

Last question: Do I still roll and zip-lock all my stuff? Yep, definitely! It might not save as much space anymore as in the beginning since most of the bags are not really completely sealed anymore. But especially to maintain at least some order in the big pack, this method proved absolutely helpful.

As I expected, it is a bit of a hassle when I have to carry both backpacks from A to B. But so far only in Revelstoke I had to walk for about half an hour straight – and it’s good training after all 🙂

 

PS: One more very useful “item” turned out to be the plastic-Nutella-glass I bought somewhere in Canada which is only now about to get empty. It helped with dry pancakes as well as some easy made toast when some hostels did not offer any breakfast. And it’s never a bad idea to have some piece of home with you :)[:]

3 thoughts on “[:de]Von nützlichen und nicht ganz so nützlichen Dingen[:en]From baggage and stuff[:]

  1. Jens Scheffler

    Wir haben statt Nutella immer die Schokocreme in der Tube genommen auf unseren Radtouren. Und wir waren mal begeistert weil es in irgendeinem Supermarkt in England auch Erdbeermarmelade in der Tube gab 🙂

    Noch mal zu den T-Shirts: Aber Baumwolle trocknet doch wesentlich länger – selbst wenn Du es länger tragen könntest hast Du ein Problem weil es nicht “mal so eben” trocknet, oder?
    Wir hatten Anfangs auf unseren Radtouren immer Baumwolle und sind dann immer mehr auf Funktionskleidung umgestiegen (naja zugegeben, beim Radfahren hatten wir Funktionskleidung und nach dem Duschen abends dann Baumwolle…)

    1. Basti Post author

      Trocknen war bisher noch kein Problem. Hostelzimmer sind ja zum Glück meistens keine kalt-feuchten Berghütten 🙂 Zum Wandern in den Alpen werde ich sicher auch nicht zur Baumwolle zurückgehen… aber vielleicht doch eher in Merino anstatt in Funktionsklamotten investieren

  2. Uli

    Ich bin begeistert von deinen liebevollen Berichten. Auch ohne Textilkundeunterricht lernt man am Besten durch Erfahrungen, Baumwolle und alleTierfasern sind für lange Touren bestens geeignet. Das haben schon Ulrich und besonders Volker erkennen müssen. Ich erinnere mich gut an eine Rückkehr nach vielen Monaten mit einem nicht stickenden aber schwarzen Schafwollpullover. Ohne Erlaubniss habe ich ihn gewaschen und siehe da, er vwurde wieder rot!
    Weiterhin viel Spaß beim Packen, Umpacken und richtig Anziehen.
    Alles Liebe von Uli

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